Werden die Tage zum Herbst hin kürzer oder zum Frühjahr länger, fällt auch der Startschuss für den Fellwechsel. Denn nicht nur die Temperatur entscheidet darüber, wann der alte Pelz abgeworfen wird, sondern vor allem die Länge der Tage. Witterungseinflüsse, genetische Veranlagung und die Haltungsbedingungen legen allerdings fest, wie schnell der Fellwechsel vollzogen wird und wie dicht das Fell letztlich ausfällt.
Bereits bevor die Haare vollends ausfallen, sprießen die neuen unter der Hautoberfläche und helfen ungeduldig nach, indem sie das alte Haar langsam herausschieben, bis ihr Platz langsam frei wird.
Um sich das neue Fell erfolgreich stricken zu können, benötigt der Organismus zusätzliche Energie, Proteine, Spurenelemente essentielle Fettsäuren und Aminosäuren.
In dieser Zeit haben die Tiere viel mit sich zu tun. Werden sie in dieser Zeit nicht ausreichend über die Nahrung versorgt, findet der Fellwechsel zwar trotzdem statt, aber das geschieht dann auf Kosten des Immunsystems und macht das Tier so anfällig für Infektionen.
Für ältere und geschwächte Tiere, Tiere, die im letzten Jahr nährstoffbedingt unterversorgt oder auch durch Medikamente geschwächt waren, stellt diese Zeit eine zusätzliche Herausforderung dar. Ihr gesamter Stoffwechsel arbeitet langsamer als bei jungen und gesunden Tieren.
Aus diesem Grund stoßen sie die alten Haare nicht so schnell ab und brauchen für den kompletten Fellwechsel oft mehrere Wochen. Teilweise geht dies mit einem nicht unerheblichen Prozess des Abmagerns einher. Deshalb empfiehlt sich hier eine frühzeitige, auf die Bedürfnisse angepasste ernährungsbedingte Unterstützung.
Der wärmende Pelz spielt auch bei der Kommunikation untereinander eine große Rolle und ist ein gutes Beispiel für den Einfallsreichtum der Natur. Jedes einzelne Haar ist mit einem kleinen Muskel verbunden. Dadurch sind Hund und Katze in der Lage, ihr Haarkleid aufzurichten und anzulegen. Diese Funktion beeinflusst die Optik und ermöglicht eine fantastische Wärmeregulierung.